Die Lebenswelt von Kindern und Jugendlichen steht durch eine immer rasantere technologische und wirtschaftliche Entwicklung und den damit einhergehenden Folgen, auch und gerade für die familiären Systeme, in einem tiefgreifenden Wandlungsprozess. Häufig müssen beide Elternteile arbeiten, um die ökonomischen Grundlagen der Familie zu sichern. Die Zahl der Alleinerziehenden, zumeist Mütter, wächst. Hohe Trennungs- und Scheidungsraten, Patchwork-Familien, das Fehlen von verlässlichen, männlichen Rollenvorbildern für Jungen und Mädchen sind heutzutage Eckpfeiler kindlicher und jugendlicher Erlebniswelt. Die Familie als Ort der primären Sozialisation kann dadurch viele ihrer Aufgaben nicht mehr wirksam erfüllen.

Eltern, Lehrer, Pädagogen sowie Fachkräfte der Jugendhilfe, Polizei und Justiz stehen einer scheinbar immer größeren Anzahl von Kindern und Jugendlichen gegenüber, die durch massiv abweichendes, aggressives Verhalten alle Beteiligten herausfordern. Ordnungs- und Erziehungsmaßnahmen allein reichen bei diesen Kindern und Jugendlichen häufig nicht mehr aus, um prosoziales Verhalten und alternative Konfliktlösungsstrategien zu fördern. Denn damit bleibt die Erwachsenenwelt eine Antwort auf deren fehlende Empathiefähigkeit und den damit verbundenen Rechtfertigungsstrategien schuldig.

Nicht nur in neu gebildeten Klassen ist es wichtig, dass die Schüler sich als Teil einer Gemeinschaft definieren. Miteinander – nicht gegeneinander, das ist der Kerngedanke, der nach unserem Verständnis hinter dem Begriff „Teamfindung“ steckt.

Einheiten zur Teamfindung – beispielsweise in Form von Teamtrainings oder Erlebnistagen, sind hierzu hervorragend geeignet. Ein (erlebnis)pädagogisch ausgebildetes Trainerteam schafft dabei den individuell passenden Rahmen, der Schülern (und Lehrern) eine Möglichkeit bietet, Herausforderungen als Gruppe anzunehmen, diese gemeinsam zu bestehen (oder auch gemeinsam daran zu scheitern!) und so den Begriff „Gemeinschaft“ für jeden Einzelnen fühl- und erlebbar werden zu lassen.

Eine abschließende Auswertung schafft zudem den Rahmen und die Möglichkeit, die Klassengemeinschaft aus der „Vogelperspektive“ zu betrachten und aus dem Erlebten zusätzlich zu lernen.

Gewalt bedeutet immer Macht und Machtmissbrauch. Im Folgenden gehen wir davon aus, dass Gewalt…

…alle Formen aggressiver Handlungen beinhaltet, die sich gegen Lebewesen oder Sachen richten, da sie in direkter oder indirekter Weise auf eine Schädigung abzielen.

Daraus ergibt sich, dass auch Ausgrenzung und Mobbing eine Form von Gewalt darstellen. In Gruppen jeder Altersstufe treffen wir häufig auf Ausgrenzung und Mobbing, die nicht toleriert und damit unterstützt werden darf. Das Sozialkompetenztraining zielt darauf ab, diese Strukturen offen zu legen (genau hinzuschauen) und gemeinsam Lösungsstrategien mit der Klasse zu erarbeiten. Oft werden diese Strukturen nicht offen angesprochen. Wir wollen mit der Klasse mal genau hinschauen was bei ihnen passiert und welche Konsequenzen dies hat und wie diese Strukturen durchbrochen werden können.

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